
Die besten Städte in Rheinhessen
Was ist die beliebteste Stadt in Rheinhessen?
Zwischen den 1.000 Hügeln Rheinhessens verbergen sich auch einige größere Gemeinde und Städte. Die absolut Größte und durch den Landeshauptstadtstatus auch Bedeutendste ist natürlich Mainz. Mit über 80.000 Einwohnern ist Worms am Rhein zwar nur ein knappes Drittel so groß, hat aber wie Mainz und Speyer einen der drei romanischen Kaiserdome und das fabelhafte Nibelungentor. Mit Alzey, Bingen und Ingelheim folgen drei eher mittelgroße Städte, die dafür mit viel Charme aufwarten können. Und von den eher kleineren Städten ist sogar eine dabei, die wegen ihrer Rieslinge Weltruf erlangt hat: Nierstein. Aber auch Oppenheim, Wörrstadt, Nieder-Olm und Osthofen sind einen Besuch wert und wir sind gespannt, welche der Städte das Rennen der besten Stadt in Rheinhessen machen wird.

Alzey
Alzey ist nicht die größte Stadt in Rheinhessen aber unendlich liebenswert, das sieht der Gast sofort, wenn er durch die wunderschön restaurierte Inenstadt läuft. Reichlich Fachwerkhäuser findet man um den Rossmarkt, dem Mittelpunkt der Stadt. Hier ein Café zu finden, um das stilvolle Städtchen wirken zu lassen, ist einfach. Restaurants und Geschäfte für den netten und persönlichen Einkauf gibt es ebenfalls. Der Rossmarkt versetzt seine Besucher ausserdem in die Zeit der Nibelungen zurück, als Volker von Alzey, seines Zeichens Minnesänger und Freiherr noch lebte – der Sage nach liegt der Schatz der Nibelungen noch heute auf dem Grund des Rossmarktbrunnens verborgen. Das romantische Alzeyer Schloss ist regelmässig Schauplatz des Da Capo Festivals. Zu heutigen Zeiten ist Allzey ein pulsierendes kleines Städtchen, von dessen Wartbergturm man auf seine gut 18.000 Einwohner hinabblicken kann, aber auch in der Ferne die Metropolen Frankfurt, Mannheim und Heidelberg ausmachen kann. Es liegt verkehrsgünstig an der A61 und man ist in kurzer Zeit in Worms, Mainz, Bad Kreuznach oder Ludwigshafen.

Ingelheim am Rhein
Ingelheim am Rhein ist heute eine moderne Stadt, in der man alles findet, was man zum Leben braucht, aber auch in früheren Zeiten ging es hier hoch her, wie die mittelalterliche Zeitzeugin Kaiserpfalz überliefert, einer ehemals prunkvoller Anlage von Karl dem Großen aus dem 8. Jahrhundert. Der Besuch des Museums der Kaiserpfalz bietet spannende Einblicke. Spannende Ausblicke versprechen dagegen Ausflüge um die Stadt herum: Auf die andere Rheinseite ins Rheingau, den Rhein entlang oder in die Landeshauptstadt Mainz. Die Menschen in der „Rotweinstadt“ Ingelheim wissen vor allem, wie man tüchtig feiert: Zum Ingelheimer Rotweinfest wird die Kaiserpfalz verschiedenfarbig angestrahlt und die roten Rebsorten erhaschen noch mehr Aufmerksamkeit, als sie sie wegen ihres überwiegenden Vorkommens hier in der Region ohnehin schon bekommen. Die begehbare Wehrmauer um die Kaiserpfalz verleiht dem Fest eine ganz außergewöhnliche Atmosphäre. Von hier aus geht der Blick auch hinaus gen Süden, wo sich die 1.000 Hügel von Rheinhessen schier endlos in die Ferne ziehen..

Oppenheim
Wenige Kleinstädte in Deutschland liefern gleich so viele Gründe für einen Besuch wie Oppenheim am Rhein. Mächtig prägt die Katharinenkirche die Silhouette der Gemeinde, nur noch überragt von der Ruine der Burg Landskron. Aber nicht nur über der Oberfläche kommt man hier ins Staunen, sondern auch tief unter der Stadt, zum Oppenheimer Kellerlabyrinth hat man geführten Zugang: Ein einzigartiges System unterirdischer Gänge und Kellerräume mit insgesamt fünf Stockwerken, in mittelalterlichen Zeiten als Lagerraum für den florierenden Handel in Oppenheim erschlossen. Apropos – mittelalterlich mutet auch die Stadt selbst an, wenn man sich durch seine Gassen und Straßen bewegt. Am Marktplatz spielt das Leben und unten am Rhein kann man Zeit und Ruhe zum Ausschauen und Nachdenken finden. Hunger und Durst braucht in Oppenheim niemand zu fürchten, im Gegenteil: Die Oppenheimer haben mehr Wein, als sie jemals alleine trinken können. Und trotzdem gilt dabei: Qualität vor Quantität. Berühmte Weinlagen wie Krötenbrunnen, Sackträger und Herrenberg sind Beweis dafür, dass es der Herrgott gut mit den Einwohnern der kleinen Stadt am Rhein gemeint hat.

Bingen am Rhein
Im Norden der Rhein und im Süden Rheinhessen – so liegt Bingen an der Schwelle zum felsigeren Mittelrheintal, weswegen die Stadt auch dessen Tor genannt wird. Mehr Rheinromantik geht kaum, denn auf dem Rhein blickt man auf den Binger Mäuseturm und gegenüber im Rheingau auf die Stadt Rüdesheim. Ein Spaziergang am Binger Kulturufer erweitert Horizont und Sinne, während man dem regen Schiffsverkehr zuschauen- und einmal im Jahr den Rhein in Flammen erleben kann. In der Stadt selbst beeindruckt die Burg Klopp, von der aus man eine tolle Aussicht auf den Zusammenfluss von Nahe und Rhein hat. Bingen ist als die „Hildegard-Stadt“ bekannt, Leben und Wirken der Hildegard von Bingen sind hier sehr präsent. Einer der einflussreichsten Persönlichkeiten des Mittelalters ist zum Beispiel das Historische Museum am Strom gewidmet, es erinnert an ihre Lehre, die bis heute viel Bewunderer hat. Bingen hat in heutigen Zeiten etwa 26.000 Einwohner und bietet ihnen alles, was man zu einem modernen Leben in einem kleinem Mittelzentrum erwarten darf. Die Verkehrsanbindung ist mit den beiden Autobahnen A60 und A61 wenige Kilometer von der Stadt entfernt hervorragend.

Mainz
Mainz ist die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz - so gut, so nüchtern. Denn Mainz ist so viel mehr als eine Verwaltungsstadt; seine Geschichte fing vor über 2.000 Jahren mit der römischen Besiedlung an und führt über das Mittelalter bis in das aktuelle Jahr. Institutionen wie das ZDF oder erfolgreiche Sportvereine wie der Fussballclub Mainz 05 schreiben die neuere Geschichte der Stadt mit. Mainz ist mit seinen über 200.000 Einwohners beileibe keine Kleinstadt - und trotzdem kommt es dem Gast zuweilen so vor. Daran sind die engen Gässchen, das viele Fachwerk und die kleinen, urigen Weinstuben 'schuld', die überall im Stadtgebiet bestaunt werden können. Letztere repräsentieren auch das rheinhessische Lebensgefühl, das von Geselligkeit geprägt auch für den opulenten Faschingsumtrieb verantwortlich ist. Mit Johannes Gutenberg nennt man eine bedeutende Persönlichkeit Sohn der Stadt und natürlich ist der Mainzer Dom das Bauwerk in der Hauptstadt, das alle anderen an Größe und Glanz überstrahlt. Das alles kann man sich bei einem Besuch in Mainz anschauen, das der große Rheinbogen schützend umfliesst.

Nieder-Olm
Im Tal der Selz liegt das charmante Städtchen Nieder-Olm, Namensgeber und Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde mit den Dörfern Essenheim, Jugenheim, Klein-Winternheim, Ober-Olm, Sörgenloch, Stadecken-Elsheim und Zornheim. Wenig überraschend für eine rheinhessische Gemeinde ist die enge Verbundenheit mit dem Weinbau. Wer ein Gefühl für dessen Bedeutung gewinnen will, der wird bei einem Spaziergang durch die Weinberge sehen, dass fast jeder hiesige Quadratmeter mit Rebstöcken bepflanzt ist. Dementsprechend viele schöne Winzerhöfe und ursprüngliche landwirtschaftliche Betriebe werten die Straßen in Nieder-Olm auf, das verkehrsgünstig wenige Kilometer südlich von Mainz liegt. In Nieder-Olm steht seit 2016 das Rheinhessentor, ein Sandsteinensemble mit fast 20 Tonnen Gewicht, in dem viele Symbole der Region Rheinhessen eingelassen sind. Nieder-Olm ist mit über 10.000 Einwohnern ein kleines und liebenswertes Mittelzentrum mit allem, was man von einer modernen Gemeinde erwarten kann.

Osthofen
Knapp 10.000 Menschen nennen Osthofen im südöstlichen Rheinhessen ihre Heimat. Wenige Kilometer nördlich von Worms gelegen, spielt auch in diesem Städtchen der Wein eine bedeutende Rolle. Über dreissig Weinbaubetriebe gibt es hier in Osthofen, das zum Anbaubereich Wonnegau gehört und im Übrigen auch zur gleichnamigen Verbandsgemeinde. Sehenswert ist die unter Denkmalschutz stehende Bergkirche auf dem oberhalb von Osthofen liegenden Goldberg. Diese Kapelle hat nicht nur einige Umgestaltungen hinter sich gebracht, sie ist sogar eine zeitlang als Burganlage genutzt worden. Von dort oben hat man einen schönen Überblick über die Stadt und die Weinberge rings herum. Die Osthofener können aber nicht nur tolle Weine erzeugen, sie können auch tüchtig feiern, zum Beispiel jährlich im Juni bei der Osthofener Weinmeile. Sie ist eines der schönsten Weinfeste in Rheinhessen und bietet unglaublich viele Programmpunkte und natürlich auch die sprichwörtliche rheinhessische Gemütlichkeit.

Worms am Rhein
Worms am Rhein, die Nibelungenstadt – sagenumwoben ist die über 83.000 Einwohner zählende Stadt im Südosten von Rheinhessen. Sie ist die drittgrößte Weinbaugemeinde in Deutschland und hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, die sich zu betrachten lohnen. Besonders beeindruckend ist die Anfahrt aus Osten, denn über den Rhein kommend durchfährt man das gut 60 Meter hohe, mächtige Nibelungentor auf der Nibelungenbrücke. Worms nennt einen der drei romanischen Kaiserdome sein Eigen, der Dom St. Peter zu Worms ragt neben dem Wasserturm hoch aus der Stadt. Das Nibelungenmuseum stillt den Wissensdurst und das Lutherdenkmal erinnert an den großen Reformator. Kaum weniger beeindruckend als der Dom sind die Liebfrauenkirche, die Pauluskirche, die Martinskirche, die Dreifaltigkeitskirche und die Lutherkirche. Im Norden und Westen flankieren die Stadtteiele und Vororte die Stadt Worms: Horchheim, Herrnsheim, Leiselheim, Pfiffligheim, Neuhausen, Weinsheim, Wiesoppenheim, Heppenheim, Pfeddersheim, Abenheim, Rheindürkheim und Ibersheim. Worms liegt auf der linken Rheinseite zwischen Mainz im Norden und Ludwigshafen, wenig südlicher.

Nierstein
Mindestens genauso berühmt wie die Gemeinde am Rhein selbst ist die direkte Umgebung, denn die Gemarkung von Nierstein beherbergt eine Weinbergslage von internationalem Ruf: Der Roter Hang, dessen Rieslinge Weinkenner zu den Besten der Welt zählen. Die Lage Niersteiner Glöck ist ist dagegen die erste urkundlich Erwähnte in Deutschland. Prägend für den Weinbau in Nierstein ist sein über 200 Millionen Jahre zählender, roter Ton-Sandstein-Boden, der sich eben besonders gut für die Rebsorte Riesling eignet. In Nierstein selbst ist der historische Marktplatz der pulsierende Mittelpunkt: Weinstuben, reichlich Fachwerk und die Promenade an Väterchen Rhein sind zum Schlendern und Ausblicken wie geschaffen. Von oben betrachtet man das Ganze besonders gut vom Niersteiner Wartturm, dem Wahrzeichen der Stadt oder vom Turm der ruinösen Burg Schwabsburg. Eine römische Badehalle und das Paläontologischen Museum bieten interessierten Besuchern weitere Informationen und Zerstreuung. Nierstein liegt linksrheinische zwischen Mainz im Norden und Worms im Süden und hat neben dem Wonnegau und Bingen einem von drei rheinhessischen Anbaubereichen seinen Namen gegeben.

Wörrstadt
Wörrstadt ist eine Gemeinde mit knapp 8.000 Einwohnern mitten in Rheinhessen im Südwesten von Deutschland. 'Mitten in' ist dabei wörtlich zu nehmen, denn der genaue geografische Mittelpunkt dieser größten Weinanbauregion in Deutschland liegt nur einige hundert Meter südöstlich. Wörrstadt ist Verbandsgemeindesitz und verwaltet in dieser Funktion die Orte Armsheim, Ensheim, Gabsheim, Partenheim, Saulheim, Schornsheim, Spiesheim, Sulzheim, Udenheim, Vendersheim, Wallertheim und Gau-Weinheim. Stolz sind die Wörrstadter auf ihren Neunröhrenbrunnen, der vom Quellwasser des Mühlbachs gespeist wird und auf das 17. Jahrhundert zurückgeht. Sehenswerte Plätze sind auch die Laurentiuskirche aus dem 12. Jahrhundert, die noch in kleinen Teilen erhaltene Befestigungsanlage um den Ort, das Schillerdenkmal und der ehemalige Posthof derer von Thurn und Taxis aus dem Jahr 1807. Wörrstadt liegt wenige Kilometer nördlich von Alzey und etwa genauso weit von Bad Kreuznach im Westen entfernt. Nicht viel weiter ist es in den Norden nach Bingen, Ingelheim und in die Landeshauptstadt Mainz.